Vita

Lebt und arbeitet in Düsseldorf

1975 geboren in Düsseldorf
1998 Studium der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste, Essen
2008 Diplom bei Prof. Gisela Bullacher und Prof. Peter Wippermann
2013 Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität, Wuppertal

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

2022 New Works, Atelier, Düsseldorf
2017 Ville De Folies, Architektenkammer NRW, Düsseldorf
2016 Repetition, Kunstverein Heinsberg
2016 Schaufenster, Folkwang Galerie im U-Bahnhof Rathaus, Essen
2015 Young International Art Fair, Paris
2015 Ritornell, Galerie Lehr Zeitgenössische Kunst, Berlin
2015 Duesseldorf Photo Weekend, Foto Koch, Düsseldorf
2013 Cortex, University of Applied Sciences Dornbirn

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2023 Die Grosse 2023 – Kunst Palast Düsseldorf
2022 Group Show – Absolute Art Gallery, Knokke-Heist (BEL)
2021 art-hoc – Teehaus Galopprennbahn, Düsseldorf
2020 Group Show – Absolute Art Gallery, Bruges (BEL)
2019 Group Show – Absolute Art Gallery, Brussels (BEL)
2019 Die Grosse, Kunstpalast, Düsseldorf
2017 Die Grosse, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
2016 Service Compris, Galerie Lehr Zeitgenössische Kunst, Berlin
2016 Die Grosse, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
2016 Gentlemen start your games, please!, SITTart Galerie, Düsseldorf
2016 Urban Abstract, Minigalerie, Amsterdam
2015 Formations, Absolute Art Gallery, Knokke-Heist
2014 KIK 3 Dizzyland, Kino International Kunst, Berlin
2014 Les esthétiques d’un monde désenchanté, Centre d’art contemporain de Meymac, Abbaye St-André

Einschätzung

Über die Werkreihe “Enduring Relics”:

Sie wecken Assoziationen an eine gefranste Tulpe, an ein Fossil, ein gefrorenes Kotelett oder eine Champignonzucht – die Objekte, mit denen Andreas Zimmermann die Betrachtenden konfrontiert, entziehen sich einer klaren Zuordnung. Was sehen wir? Worauf referieren diese großformatigen Bilder mit ihrer unverhohlenen Ästhetik? Und wie wurden sie erzeugt? Mit der Kamera, am Computer, per KI?

Was sämtliche Objekte eint, ist ihre organische Erscheinung. Allein, es handelt sich um Plastikmüll oder das, was Andreas Zimmermann davon an Meeresküsten und Flussufern zusammengetragen hat: auf den ersten Blick unscheinbare, nur Millimeter bis Zentimeter große Fundstücke. Die Gezeiten haben sie verformt.

Durch die Sonne sind die grellen Plastikfarben ein wenig ausgeblichen, und nicht nur Sand findet sich in den Ritzen und Zwischenräumen der kleinen Objekte. Ist dieser Spalt hier nicht sogar bewohnt? Die Natur hat das Künstliche transformiert und ein Stück weit rückerobert – mit allen bekannten Umweltfolgen.

„Kurator“ Zimmermann weist den künstlichen Hinterlassenschaften nun einen Platz in der Kunst zu.

Indem er sie sortiert, fotografiert, stark vergrößert und ihre Details sichtbar macht, entdeckt Zimmermann seine Fundstücke ein zweites Mal, auch für sich selbst. Freigestellt und vor einem neutralen Hintergrund präsentiert, lösen sie sich aus ihrem Kontext und werden vergleichbar. Die Konzentration, die Verdichtung, die Detailgenauigkeiten verstärken die Bereitschaft der Betrachtenden, sich mit dem Dargestellten auseinanderzusetzen.

Neu vermessen wird das zuvor als wertlos Erachtete auch durch eine große Schärfentiefe, wie man sie im Grunde nur aus der Landschafts- und Architekturfotografie kennt. Wahrnehmungsgewohnheiten werden hinterfragt, denn Makroaufnahmen zeichnen sich ja eigentlich durch eine begrenzte Schärfentiefe aus und sind daher schnell als solche erkennbar. Durch digitale Stacking-Methoden und ein Collageverfahren, dessen Zimmermann sich bedient, erlangen nun kleinste Körper ungewohnte Ausmaße und geben bei genauerer Betrachtung ein Stück ihrer Geheimnisse preis.