Vita

 

 

geb. 1998 in Aachen, lebt und arbeitet in Düsseldorf

2023 Akademie der Bildenden Künste Wien, Klass Prof. Daniel Richter

2022 Abschluss als Meisterschüler Prof. Thomas Grünfeld an der Kunstakademie Düsseldorf

Sammlungen/Stipendien

2022 Sammlung Hense

2022 Kunsthalle Gevelsberg

2021 Deutschland Stipendium

2020 Sammlung Hengeler Müller

Ausstellungen

2023 Gruppenausstellung Galerie Freitag 1830, Berlin

2023 „Sweetheart Honey Baby“ Semperdepot, Akademie der bildenden Künste, Wien

2023 “Encounter”, Einzelausstellung, Galerie Freitag, Aachen

 

2022 „Akademie Selection“ Galerie Kellermann, Düsseldorf

2022 Rundgang Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Prof. Thomas Grünfeld

2021 “Hidden Identtties”, Einzelausstellung, Studio „wirdnachgereicht“, Basel, Schweiz

2020 „art-hoc, Junge Kunst aus dem Rheinland”, duesseldorf-art, Düsseldorf

2020 „Genius Loci 8“ Galerie Setareh, Düsseldorf

2020 Rundgang Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Thomas Grünfeld

2019 „Grandmasters Curly“ Gravieranstalt, Aachen

2019 „Litfaßsäule“, Kunstroute Oppenhoffallee, Aachen

2019 „Neuer Abriss“, Einzelausstellung, Galerie Artikel 5, Aachen

2018 Galerie „Kamellebuttek“, Esch, Luxemburg

 

Einschätzung

Besonders wenn ältere Werbung mit immer neuen Plakaten überklebt wird, erinnert mich das an das Überlagern alter Erfahrungen mit neuen. Die alten Bilder werden vergessen.
Die „vergessenen“ Schichten wieder hervorzuholen, Vergessenes und Erinnertes sichtbar zu machen, war mein Thema während der letzten Jahre.

Mit dem Cutter-Messer habe ich anfänglich gegenständliche Motive in unterschiedlicher Tiefe aus den Plakatschichten wieder herausgeholt, Vergessenes so sichtbar gemacht, aber in einen neuen Zusammenhang gebracht. Neue Motive entstehen aus Bruchstücken der alten.
Von der ursprünglichen Werbung bleiben nur Fragmente übrig. Wie eine Schlangenhaut unserer Konsumgesellschaft werden alte Bilder abgetragen und etwas Neues entsteht daraus. Ihre aufgerissene, verwitterte Oberfläche bildet einen eindrücklichen Kontrast zu der „glatten Oberfläche“ unserer Gesellschaft.
Die Oberfläche und ihre Formen werden ungegenständlicher. Auch die Art der Bearbeitung entwickelt sich: durch das Schneiden, Fräsen, Bemalen und vor allem Schleifen der Plakatoberflächen entstehen regelrechte Landschaften mit wechselnder Topografie und Farbigkeit.

Seit etwa einem Jahr besteht die oberste Schicht meiner Arbeiten aus eigenen Fotografien, die auf Plakatformat vergrößert und aufgebracht werden.
Nachdem die Arbeiten bis dahin durch Substraktion der vorhandenen Werbeflächen entstanden sind, entstehen die neueren Arbeiten zunächst durch Addition von Werbeflächen und Fotodrucken.
Das oberste Foto zeigt die Ausgangsposition, einen kurzen Moment in der „Gegenwart“. Durch Schleifen, Bemalen und Überkleben nähert er sich der Erinnerung an, bis beide vermeintlich übereinstimmen. So verschwimmen Momente, die Jahre auseinander liegen, zu einem gemeinsamen Bild, ständig mit Neuem überschrieben und damit unbewusst aussortiert.
Es entsteht ein Puzzle aus klaren Abbildungen und verblasten, aufgeriebenen Farbflächen.

Einige der Motive zeigen mich und Freunde im vergangenen Jahr, in dem wir, durch die eingeschränkte Lebenssituation, oft zwischen Euphorie und Depression wechselten und uns in unser altes Leben träumten.“ Luis Zimmermann